Den Anstoss zum Schreiben verdanke ich meiner Lehrerin. Sie sagte den entscheidenden Satz: "Aus dir wird eine Schriftstellerin.!"
Ohne diesen Satz wäre ich nie auf diese Idee gekommen.
Doch den Mut zum Schreiben verdanke ich meiner Unwissenheit. Leserbriefschreiber bewunderte ich. Vor Schriftstellern lag ich auf dem Bauch. Von Kritikern hatte ich nie gehört. Diese Naivität gab mir den Glauben, auch ich könne schreiben. Es sei lernbar. Mit dieser übertriebenen Hoffnung setzte ich mich vor meine Erika-Schreibmaschine.
Ich spüre den Möglichkeiten nach, die ein jeder Mensch in sich hat, die er aber nie ausleben kann, einfach weil er in einer anderen Situation lebt und auf andere Ereignisse zu reagieren hat. Dabei ist es nicht so, dass durchs Schreiben der Horizont vergrössert würde, aber er wird exakt vermessen. Dadurch ergibt sich vom Alltäglichen eine neue Sich, das Unauffällige wird bedeutender.
Für mich ist Literatur der Versuch, dieses unser Leben samt seinen Bedrohungen zu begreifen. Wer wir sind. Was wir tun. Warum wir das tun. Literatur vermag solche Dinge aufzuzeigen. Aber sie ist nicht alles. Sie ist keine absolute Macht. Vor allem ist sie kein Fluchtweg. Unsere Tat wird benötigt.
Was ich an einem Buch schätze: Scharfsinn, Weitblick, Tiefgang, Fantasie. Und all dies in eine Ordnung und Form gebracht, die mich bewegt. 25.2.2021
Video-Interview: https://zofingertagblatt.ch/?id=280544&margrit+schriber+im+zt-talk%3a%c2%abich+schreibe%2c+bis+mir+die+augen+schmerzen%c2%bb
«Zitat: Prof. Hans Ester, Nijmegen»
Ihre grosse Leistung sehe ich darin, dass Sie das Schweigen zum Reden bringt. Das Wort ist ihre Achillessehne. Ich füge hinzu: zum Glück, denn damit sind ihre Leser dazu eingeladen, die grosse, unglaubliche Wirkung der Sprache ernst zu nehmen.
"Zitat: Prof. Malcolm Pender, Strathclyde University Glasgow"
Schribers Romankunst besteht darin, einen erkennbaren sozialenRahmen für ihre Frauengeschichten in aller Deutlichkeit zu evozieren und gleichzeitig die Möglichkeiten der Fiktion auszunützen...In ihren schöpferischen Konstrukten erfüllt die Autorin Paul Klees erste Bedingung für die Kunst: "Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar."